21 x 21

Die Sammlungen der RuhrKunstMuseen

Die RuhrKunstMuseen machen gemeinsame Sache und setzen Highlights ihrer Kunstsammlungen in Dialog – digital als WebApp und ab April 2025 in einer großen Sonderausstellung in der Villa Hügel.

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Die 21 RuhrKunstMuseen stehen für die einzigartige urbane Museumslandschaft im Ruhrgebiet und präsentieren jährlich über 150 Kunstausstellungen in 16 Städten des Reviers. Sie zählen nicht nur zu den ersten Museumssammlungen der Moderne in Deutschland, sondern gemeinsam bilden sie auch eine der größten. Jetzt werden die facettenreichen Bestände auf spielerische Art verknüpft und können gemeinsam entdeckt werden: Die digitale WebApp www.21x21.de ging am 7. November online. Sie zeigt über 400 Kunstwerke aus den 21 Museen im Dialog und vermittelt einen Querschnitt durch die regionale wie internationale Sammlungsgeschichte der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Vom 11. April bis 27. Juli 2025 folgt dann eine große Sonderausstellung mit Highlights aus den Sammlungen der RuhrKunstMuseen in der Villa Hügel in Essen.

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DIGITALER LAUNCH | 7. NOVEMBER 2024
SONDERAUSSTELLUNG | AB 11. APRIL 2025, VILLA HÜGEL, ESSEN

IMPULSWERK AUS HAMM: WESTFÄLISCHER EXPRSSIONISMUS

Das Gustav-Lübcke-Museum wählte als Impulswerk Wilhelm Morgners „Hügel“ (Leimtempera auf Graupappe, 85 × 117 cm, erworben 1929) von 1911 aus. Das für Wilhelm Morgner typische Gemälde wurde bereits 1929 aus dem Nachlass des Künstlers erworben. Zusammen mit zeitgleich angekauften Werken der Künstler Eberhard Viegener, Max Schulze-Sölde und Peter August Böckstiegel bildet es den historischen Kern der musealen Sammeltätigkeit zum Westfälischen Expressionismus. Mit zahlreichen weiteren Aquarellen, Zeichnungen und Druckgrafiken nimmt Morgner eine wichtige Rolle innerhalb dieses für das Museum profilbildenden Sammlungsschwerpunkts ein.

Wilhelm Morgners, Hügel, Leimtempera auf Graupappe, 85 × 117 cm, erworben 1929

BESONDERHEITEN DES KUNSTSTANDORTS RUHRGEBIET – DIE SAMMLUNGSGESCHICHTE
Die Sammlungen der RuhrKunstMuseen umfassen heute mehr als 500.000 Arbeiten, die von Meisterwerken der Moderne wie von August Macke, Paula Modersohn-Becker, Ernst Ludwig Kirchner oder Marc Chagall bis zu bedeutenden Positionen der Gegenwartskunst wie von Rosemarie Trockel, Nan Goldin, Timm Ulrichs oder Ai Weiwei reichen. Wichtige nationale und internationale Kunstströmungen wie der Expressionismus und die Nachkriegskunst mit Informel, Konkreter Kunst, Zero und Fluxus sowie die feministische Avantgarde sind in den Sammlungen vertreten. Neben den Gattungen Malerei, Skulptur und Grafik nimmt vor allem die Fotografie, aber auch die Medienkunst eine wichtige Rolle in den Sammlungen ein. Ebenso finden sich Vertreter:innen regionaler Künstler:innengruppen wie junger westen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Recklinghausen gegründet, eine abstrakte Formensprache propagierte und diese mit den industriellen Landschaften des Ruhrgebiets verband.

Während sich das Lehmbruck Museum in Duisburg, das Josef Albers Museum Quadrat Bottrop und das Emil Schumacher Museum Hagen dem Schaffen einzelner herausragender Künstler:innenpersönlichkeiten aus dem Ruhrgebiet und deren internationalem Einfluss auf nachfolgende Künstler:innengenerationen widmen, bestechen andere Häuser wie das Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna oder das Skulpturenmuseum Marl mit thematischen Sammlungen und neuen künstlerischen Medien.
Die Entstehung der Sammlungen verdankt sich zumeist einem bürgerschaftlichen Engagement oder dem wirtschaftlichen Aufschwung in zu ihrer Zeit finanzstarken Kommunen. Die ersten Gründungen wie das Museum Folkwang – ab 1902 in Hagen, ab 1922 in Essen – gehen auf das frühe 20. Jahrhundert zurück. Mit den ersten Universitäten im Revier in Bochum und Dortmund in der Nachkriegszeit eröffnen ab den 1960er-Jahren auch immer mehr Museen, die sich der Kunst der Moderne und der Gegenwart widmen. 2010 gründet sich das Netzwerk der mittlerweile 21 RuhrKunstMuseen im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010. Anlässlich ihres 15-jährigen Jubiläums präsentieren die RuhrKunstMuseen unter dem Titel 21 x 21 erstmals zusammen die Geschichte, Vielfalt und Gemeinsamkeiten ihrer Sammlungen digital und 2025 in einer großen Sonderausstellung in der Villa Hügel.
 

DIE DIGITALE SAMMLUNGSPRÄSENTATION – SURFEN DURCH 21 KUNSTMUSEEN UND IM MUSEUMSMATCH DIE EIGENEN FAVORITEN FINDEN
Die facettenreichen und diversen Kunstsammlungen können ab November 2024 auf spielerische Art entdeckt werden: Das digitale Projekt 21 x 21. Die Sammlungen der RuhrKunstMuseen vermittelt über 400 Kunstwerke der einzelnen Museen im Dialog und ergibt einen Querschnitt durch die Sammlungen. Jedes der 21 RuhrKunstMuseen wählte ein Werk aus seiner Sammlung aus, das als Impuls für die anderen Häuser diente und die Basis für einen kreativen Austausch bildete. Den 21 Impulswerken stellten die Partnermuseen jeweils eine Arbeit aus der eigenen Sammlung zur Seite – so verknüpfen die Kunstwerke verschiedene Epochen, Techniken, Themen und Künstler:innen zu einem inspirierenden Dialog und spinnen ein breites Netz an Assoziationen zu 21 Themenfeldern. Präsentiert werden die Kunstwerke unter www.21x21.de und auf der Website der RuhrKunstMuseen in Bildern, Texten, Animationen und Filmen. Als Sprecherin verleiht die renommierte Autorin und Moderatorin Ronja von Rönne dem Projekt eine eigene Stimme. Im interaktiven Museumsmatch, angelehnt an Dating-Plattformen, können Nutzer*innen das zu ihnen passende Museum finden und fortan in der Kunstwelt des Ruhrgebiets ihren Herzen folgen.


DIE SONDERAUSSTELLUNG – DIALOG DER EPOCHEN, STILE UND TECHNIKEN
21 x 21. Die RuhrKunstMuseen auf dem Hügel | Villa Hügel, Essen | 11. April – 27. Juli 2025
In der Sonderausstellung 21 x 21. Die RuhrKunstMuseen auf dem Hügel ist das breite Spektrum der Sammlungen live zu erleben. Ausgehend von der digitalen Sammlungspräsentation werden ausgewählte Werke in Themenräumen präsentiert. So ist Wilhelm Lehmbrucks Große Sinnende (1913) Impuls für die künstlerische Diskussion über Geschlechterverhältnisse und das weibliche Bild. Auf den modernen Bronzeakt reagiert ein sogenanntes Herdbild (1993) der Gegenwartskünstlerin Rosemarie Trockel, ebenso wie ein Werk von Lehmbrucks Zeitgenossin Paula Modersohn-Becker oder eine zeitgenössische Arbeit von Eliza Douglas.

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