800 Jahre Hamm

Objektgeschichte(n)

Die Jubiläumsausstellung im Gustav-Lübcke-Museum nimmt die Besucher:innen mit auf eine Reise durch 800 Jahre Stadtgeschichte. Ausgangspunkt sind 24 ausgewählte Objekte anhand derer Geschichte(n) von der Stadtgründung im Jahr 1226 bis heute erzählt werden. Das Besondere? Die Geschichten werden nicht nur über Text und Bild, sondern als Hörspiel für die Besucher:innen in der Ausstellung erfahrbar.

800 Jahre Hamm

Jedes der 24 Objekte und damit jede der 24 Geschichten erhält eine eigene Episode in dem Hörspiel, das man über eine App mit Kopfhörern während des Ausstellungsrundgangs anhören kann. Die Ausstellung gibt den Besucher:innen die Möglichkeit, tief in die Geschichte von Hamm einzutauchen und neue, bisher unbekannte Geschichten zu entdecken.

Inspiriert von BBC-Podcast „A History of the World in 100 Objects” des britischen Kunsthistorikers Neil MacGregor, setzt das Gustav-Lübcke-Museum ebenfalls auf einen objektzentrierten Zugang: 24 ausgewählte Fokusobjekte aus der stadtgeschichtlichen Sammlung sowie ergänzende Leihgaben dienen als erzählerischer Ausgangspunkt. Das Hörspiel bietet dabei einen lebendigen und spielerischen Zugang, um in die großen Themen der Stadtgeschichte einzutauchen: In die Preußische Zeit, die Industrialisierung und die Weltkriege. Aber auch persönliche Erlebnisse und Schicksale der Hammer:innen kommen zu Wort, denn die Ausstellung erzählt neben politischen Ereignissen, insbesondere individuelle Perspektiven der Stadtbewohner:innen. Über das Storytelling des Hörspiels entsteht so eine vielschichtige, mehrdimensionale Betrachtung der Stadtgeschichte, die auf unterhaltsame Weise das Interesse der Besucher:innen weckt.

Zusätzlich haben Hammer Bürger:innen die Möglichkeit, ihre eigenen Hamm-Objekte für die Ausstellung vorzuschlagen und so ihre persönliche Verbindung zur Stadtgeschichte einzubringen (Offizieller Aufruf voraussichtlich im Frühjahr 2025).

| Sammlungspräsentation: Schaudepot & Rollregalanlage

Die Ausstellung zum 800-Jährigen Stadtjubiläum wird von einer Vielzahl an Objekten aus den Museumsdepots begleitet, die im Stil eines Schaudepots präsentiert werden und die spannende Kulisse für das begehbare Hörspiel bieten. Diese Objekte zeigen 140 Jahre Sammlungsgesichte und werden erstmalig in dieser Fülle einem breiten Publikum präsentiert. Das begleitende Schaudepot regt dazu an, die Sammlungsbestände in einem anderen Kontext zu erleben und so das Gustav-Lübcke-Museum neu zu erforschen: Archäologische Gegenstände aus ganz Westfalen, Alltags- und Industrieobjekte sowie herrschaftliche Exponate aus der Stadtgeschichte oder dem Kunsthandwerk aus der umfangreichen Sammlung von Gustav Lübcke, Bildende Kunst aus mehreren Jahrhunderten und Design-Objekte aus den letzten Jahrzehnten finden in der Ausstellung zusammen und weisen auf das Potential an weiteren Geschichten hin, das in den Museumsdepots schlummert. 

| Die Ausstellung wird in enger Verbindung mit der Modernisierung des Museumsdepots und dem Einbau einer neuen Rollregalanlage durchgeführt.

| Zielgruppen & Angebote

Die Ausstellung richtet sich sowohl an die Menschen aus Hamm und der Umgebung als auch an Besucher:innen, die einen neuen Zugang zur Geschichte der Stadt suchen.

Besucher:innen haben die Wahl zwischen zwei Hörspiel-Versionen: Eines der Hörspiele wird von der erfahrenen Journalistin, Autorin und Redakteurin Bettina Mittelstraß entwickelt. Ein zweites Hörspiel, das sich an Familien und Kinder richtet, wird von der Theaterpädagogin, Autorin und Hörspielmacherin Denise McConnell produziert.

 

 

| Beispiel für ein Fokusobjekt: Silberne Teebüchse

Die kunstvolle Teebüchse des Hammer Silberschmieds Christian Hövel zeugt von dessen handwerklichem Können und dem Teehandel in Hamm zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Tee, zunächst ein Luxusgut des Adels, verbreitete sich seit dem 17. Jahrhundert in Europa, auch in Hamm. Die Teebüchse wurde vermutlich in einem wohlhabenden Haushalt genutzt. Noch ist unklar, wer die Auftraggeber:innen waren und ob Tee bereits 1710 in Hamm erhältlich war. Handelsbeziehungen durch lokale Kaufleute und die Hanse könnten eine Rolle gespielt haben.

Silberne Teebüchse, Silberschmied Christian Hövel, um 1710 © Gustav-Lübcke-Museum,  Foto: Heinz Feußner Silberne Teebüchse, Silberschmied Christian Hövel, um 1710 © Gustav-Lübcke-Museum, Foto: Heinz Feußner

| Die Ausstellung wird gefördert von der Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial Versicherungen