Stadtgeschichte
Eine Stadt mit starken Wurzeln
Die Großstadt Hamm ist zweifellos eine Stadt mit starken Wurzeln und kann auf eine fast 800-jährige Geschichte zurückblicken. Es war das Jahr 1226, als Graf Adolf von der Mark die politischen Flüchtlinge aus Nienbrügge als erste Bewohner in einem Landwinkel zwischen Lippe und Ahse ansiedelte.
Diese Winkel heißen im Mittelalter „Ham“, und so kam unsere Stadt an ihren Namen. Lippe und Ahse bestimmten die Begrenzungen der Hauptstadt der Grafschaft Mark. Die Flussläufe dienten aber auch über Jahrhunderte hinweg dem Fischfang, und man entnahm ihnen Wasser zur Versorgung der Einwohnerschaft. In den Export schickte die Stadt das hier gefertigte Leinen und den berühmten Hammschen Keut, eine weitverbreitete Biersorte.
Nach dem Beispiel der Ruhrschifffahrt machte man 1826 die Lippe für den Handelstransport schiffbar, und mit der Anlegung des Datteln-Hamm-Kanals und eines eigenen Stadthafens zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnte die Stadt die günstige Lage für sich logistisch bestens nutzen. Der Anschluss der Hellwegstadt an die Köln-Mindener Eisenbahnlinie im Jahr 1847 spielte dann bei der Entwicklung zur Industriestadt die entscheidende Rolle. Er gab gleichsam den Startschuss für Hamms industrielle Entwicklung. Denn nun ließen sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bahnhof Draht herstellende Werke nieder, und bald darauf siedelten sich weitere Eisen verarbeitende Betriebe hier im Westen der Stadt an.
Ab 1901 nahm der Bergbau im nordöstlichen Ruhrgebiet rings um Hamm seinen Anfang: In rascher Folge wurden 1901 Zeche de Wendel in Herringen, 1903 Zeche Maximilian in Werries, 1905 Zeche Radbod in Bockum-Hövel und schließlich 1912 auch Zeche Sachsen in Heessen gegründet. Die Bergwerke lagen zwar nicht auf dem Gebiet der Stadt Hamm, standen aber stets in lebendiger Wechselbeziehung mit der Stadt und ihren Menschen.
Große Teile der Bergarbeiterschaft waren kommunistisch oder sozialdemokratisch orientiert. Sie wurden schon im Frühjahr 1933 verfolgt und in KZs gesperrt. Darüber hinaus spielte das Oberlandesgericht, seit 1820 Arbeitsstelle für eine große Zahl von Juristen und Beamten, nach 1933 eine unheilvolle Rolle, indem es die Arbeiterbewegung und andere Regimegegner zu hohen Strafen verurteilte.
Erst im Zuge der kommunalen Neugliederung 1975, die über historische Grenzen hinweg sieben neue Bezirke (Bockum-Hövel, Heessen, Herringen, Mitte, Pelkum, Rhynern, Uentrop) schuf, gelangten die Schachtanlagen selbst zum Stadtgebiet. Übrigens war die Gründung von Bad Hamm im Jahr 1882 gewissermaßen ein Nebenprodukt der Industrialisierung in Hamm: Man suchte nach Kohle, fand aber Sole.
Mit der Gebietsreform 1975 wurde Hamm Großstadt, zeitgleich war der Stern des Bergbaus bereits im Sinken begriffen.
Kontaktieren Sie gern: Kathinka Engels, M.Sc.
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